Entlöhnung für pensionierte Lehrpersonen
18. Januar 2023
Motion Jürg Baur, Mitte, Brugg (Sprecher), Carole Binder-Meury, SP, Magden, Carol Demarmels, SP, Obersiggenthal, Ruth Müri, Grüne, Baden, Suzanne Marclay-Merz, FDP, Aarau, Alain Burger, SP, Wettingen, Stefan Dietrich, SP, Bremgarten, Rolf Walser, SP, Aarburg, Markus Lang, GLP, Brugg, Yannick Berner, FDP, Aarau, vom 17. Januar 2023 betreffend Gewährung einer adäquaten Entlöhnung für pensionierte Lehrpersonen, die ohne Unterbruch nach der Pensionierung weiterarbeiten oder eine Stellvertretung übernehmen
Text:
Der Regierungsrat soll Massnahmen ergreifen, um im Rahmen des aktuellen Fachkräftemangels pensionierte Lehrpersonen, welche nach deren Pensionierung ohne Unterbruch weiterarbeiten oder eine Stellvertretung übernehmen, adäquat zu entlöhnen.
Begründung:
Die neuesten Zahlen vom 14. Oktober 2022 des Bundesamtes für Statistik zeigen auf, dass die Zahl der Lehrpersonen bis 2031 um rund sechs Prozent ansteigen muss. Gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) braucht es für die Primarstufe künftig, gemessen an der heutigen Zahl, zusätzlich 3800 und für die Sekundarstufe I zusätzlich 2300 Lehrpersonen, weil die Bevölkerung wächst.
Es gibt also stetig mehr Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig gehen viele Lehrerinnen und Lehrer aus der Babyboomer-Generation in Pension. Zusätzlich verlassen jährlich rund sieben Prozent der Lehrpersonen aus verschiedenen Gründen den Beruf. Das hat zur Folge, dass zwischen 2022 und 2031 effektiv bis zu 47’000 neue Lehrpersonen für die Primarstufe rekrutiert werden müssen.
Das BfS rechnet damit, dass die Pädagogischen Hochschulen im selben Zeitraum rund 34’000 Lehrdiplome für die Primarstufe ausstellen werden. Es braucht erwiesenermassen verschiedene Mass-nahmen, um die fehlenden Lehrpersonen zu rekrutieren.
Eine Massnahme ist, den Verbleib im Beruf nach Erreichen des Pensionsalters attraktiv auszugestalten. Bei der Einführung des neuen Lohndekrets ARCUS hat der Grosse Rat entschieden, dass nach der Pensionierung der Besitzstand wegfällt.
Wie bereits mehrfach diskutiert und vorgeschlagen, könnten finanzielle Anreize dazu beitragen, mehr Personal zu erhalten und zu gewinnen sowie dadurch mehr Lektionen abdecken zu können. Der Wegfall des Besitzstandes wirkte sich demotivierend aus. Es soll daher denjenigen Pensionierten, die nahtlos im System bleiben oder eine Stellvertretung übernehmen und somit unmittelbar zur Ent-schärfung der Mangelsituation beitragen, eine adäquate Entlöhnung gewährt werden.